Der Berliner Literaturwissenschaftler Joseph Vogl hat den Essay “Das Gespenst des Kapitals” abgeliefert und liegt damit derzeit auf Rang 29 der Kategorie Hardcover-Sachbuch im Buchreport, der sog. Spiegel-Bestsellerliste. In den ersten Wochen verkauft sich das Büchlein mehr als 10.000 Mal und ist damit das derzeit am meisten verkaufte Sachbuch zur Krise des Kapitalismus auf dem deutschen Buchmarkt. Und heute schreibt die Süddeutsche Zeitung (S.14) das Buch weiter hoch, indem sie den verantwortlichen Verlag, diaphanes, für sein konsequentes und konsistentes Programm und seine seit Jahren gut vernetzte Autorenschaft lobt. Mehr Meinungen zum Buch gibts beim Perlentaucher. Für mich hört sich das an wie Neoliberalismuskritik mit den Mitteln des Literaturhistorikers, d.h. um fünf Ecken. Aber solange es anschlussfähig ist fürs bürgerliche Feuilleton und damit vielleicht dazu beiträgt, den Wahnsinn ins Wanken zu bringen…
Kulturwissenschaftlicher Krisenbuch-Hit
10. Februar 2011 | Markus Euskirchen