Von Sebastian Klauke
Mit der September Ausgabe, ironischerweise mit dem Schwerpunktthema Krise, endet die Monatszeitung Oxi – ein herber Verlust für die linke Zeitungslandschaft in Deutschland, vor allem wenn es um einschlägige Publikationen zum Thema Ökonomie geht. Die nötige Zahl der Abonnements von 5.000 konnte nicht erreicht werden, so dass die kleine, aber feine Redaktion um Chefredakteurin Kathrin Gerlof die Druckausgabe einstellte, wie es mit dem oxiblog weitergeht, wird die Zukunft zeigen.
Das Ende der Zeitung ist bedauerlich, war sie doch eine echte Bereicherung und Plattform vor allem für die breite Debatte darum, was heterodoxes wirtschaftliches/ökonomisches Denken und Handeln anbelangt. Gerlof und den anderen Beteiligten ist für ihre allmonatliche Hingabe zu danken, ebenso für den Mut, das Vorhaben überhaupt 2016, damals noch in Kooperation mit dem damaligen «Neuen Deutschland» angegangen zu sein.
Besonders schön war, dass Oxi nicht den tagesaktuellen Moden folgten musste (und wollte), sondern je eigene Themenschwerpunkte präsentierte. Hinzu kamen feste Kolumnen, die teilweise über die Jahre auch wechselten, aber immer gut in Erinnerung blieben. Zuletzt schrieben Christiane Kliemann, Elmar Wigand und Uta Meier-Gräwe: erstere über den Irrsinn der ökologischen Zerstörungen im Rahmen der kapitalistischen Verhältnisse, immer verbunden mit der Hoffnung, dass es doch anders ginge, er als Kritiker von Lobbyismus und Union Busting und letztere über die Untiefen der Care-Arbeit, der Haushaltsökonomie und die blinden Flecken im Bereich der Geschlechterverhältnisse. Zuvor waren die beiden Gewerkschafter Patrick Schreiner und Kai Eicker-Wolf langjährige Kolumnisten gewesen und schrieben über ökonomische «Selbstverständlichkeiten» und deren Infragestellung. Unvergessen auch Regine Beyß, die über ihr Leben in einer Kommune reflektierte und tiefe Einsichten vermittelte. Continue Reading »