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„The Left is back“ wird auf diesem New Yorker Occupy-Plakat vermeldet – und eine Menge spricht dafür.

Wie es darum steht, wird auch ein zentraler Gegenstand der Debatte im Rahmen des „“North Atlantic Left Dialogue“ sein, dessen nunmehr vierte Ausgabe  in Toronto am Ende der Woche in Toronto stattfinden wird. 

Wenige Tage nach der Wahl Obamas zu Präsidenten der USA hatte die RLS in Berlin eine internationale Tagung („After Bush“) veranstaltet, an der acht linke Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen aus den USA teilnahmen, die sich in einer erleichterten, aber kritischen und vorsichtigen Einschätzung der Wahlen und der Perspektiven der neuen Administration einig waren, zum Teil aber auch ihre grundlegende Skepsis über die auch hierzulande verbreiteten Hoffnungen zeigten. Tags zuvor hatten sie gemeinsam mit italienischen und deutschen Wissenschaftlern den „North Atlantic Left Dialogue“ gegründet, ein transatlantisches Dialogprojekt, das im Zusammenhang mit dem „Left Forum“ im Frühjahr 2008 in New York erstmals von Jan Rehmann, Eric Canepa, Rick Wolff (New York), Ingar Solty (Kanada / BRD) und Michael Brie sowie Rainer Rilling (RLS Berlin) diskutiert worden war. Die Idee war, über die jährlichen Kontakte zwischen bundesdeutschen und US-amerikanischen linken WissenschaftlerInnen auf dem Left Forum hinauszukommen und eine intensivere Kooperation aufzubauen (“a continuous working relationship between left and socialist intellectuals and academics in Europe and North America (USA/Canada)“). Illusionen und Vorurteile über die Lage und Möglichkeiten der Linken  sollten abgebaut werden.

Es folgten NALD-Treffen 2009 in New York und 2010 erneut in Berlin. Gegenwärtig nehmen 25-30 Personen an den jährlichen Treffen teil. Im NALD-Mail-Verteiler sind aktuell 35-45 Personen. Der Kreis wird bewusst begrenzt, um eine intensive Debatte zu sichern. Die Veranstaltung ist als teils öffentliche, teils halboffene Dialogveranstaltung zwischen linken Intellektuellen aus den Bereichen Universität, Gewerkschaften, Parteien und Bewegungen sowie Medien konzipiert. Von US-amerikanischer Seite nahmen u.a. teil Stanley Aronowitz, Robert Brenner, Jeremy Brecher, Barbara Epstein, Bill Fletcher Jr., Stephen Gill, David Harvey, Peter Marcuse, Harold Meyerson, Adolph Reed, Neil Smith, Bill Tabb oder Rick  Wolff; aus Italien nahmen teil Nicola Nicolosi, Andrea Montagni, Gian Paolo Patta, Mimmo Porcaro. Lagen die Diskussionsschwerpunkite 2008 bei der Wende Bush / Obama, ging es 2009 und 2010 zu Fragen der Entwicklung der Linken (Organisationsfragen) und insbesondere der Krisenanalyse und –folgeneinschätzung.

2011 findet das 4. internationale NALD-Treffen erstmals in Kanada an der York Universität gemeinsam mit dem Centre for Social Justice und dem Socialist Project statt.  Thema sind die Machtverlagerungen im globalen System und – wie in den letzten Jahren – Fragen der Organisation und der Linken. Die Entstehung, Entwicklung und Perspektiven der Occupy – Bewegung werden sicherlich eine zentrale Rolle spielen.  Ein Blog dokumentiert die Tagungen und ihre Vorbereitungsdebatten. Details zum Programm und zur Tagung finden sich dort. Es verspricht, interessant zu werden.

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