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Die neueste Erkenntnis der Schmalspurökonomie: “Ein großzügiger Sozialstaat ist nicht grundsätzlich falsch”, behauptet der Ökonom Carlos Eduardo Gonçalves in der FTD vom 31.7.10 großzügig. Tatsächlich? Beeindruckende Erkenntnis. “Man muss sich aber bewusst sein, was das bedeutet: …eine hohe Steuerbelastung, die das Wachstum bremst und zu dauerhaft hoher Arbeitslosigkeit führt. Europäer arbeiten im Schnitt 30 Prozent weniger als Amerikaner, weil sie durch hohe Grenzsteuersätze wenig Anreiz haben, mehr zu arbeiten. Dies wird dazu führen, dass Europas Anteil an der weltweiten Wirtschaftsleistung langfristig schrumpft. Das ist der Preis für mehr Sicherheit, kürzere Arbeitszeiten und bessere öffentliche Leistungen. Vielleicht sind die Europäer damit ja glücklicher. Dann haben sie mehr Zeit, ihre wirklich guten Museen zu besuchen. Der Lebensstandard wird vermutlich nicht sinken, aber die Alte Welt wird an Bedeutung verlieren, denn eine geringere Wirtschaftskraft bedeutet geringeren politischen Einfluss.” … Abgesehen davon, dass der Sozialstaat wichtige ökonomische Funktionen hat und nicht nur wie ein Gewicht am Hals der Ökonomie hängt, die Zusammenhänge unbegriffen bleiben… was der Herr (Schmalspur)Ökonom uns prophezeit klingt doch nicht schlecht: mehr Zeit, bessere öffentliche Leistungen, weniger Arbeit, mehr Glück – geht es nicht darum? Oder doch ums Rattenrennen um abstrakte Rankings bei Wirtschaftswachstum, Investitionsklima und “Einfluß”? Einfluss, wofür nochmal? Es wäre ja an der Zeit, dass sich die Ökonomie an den Bedürfnissen der Menschen ausrichtet. Wenn die dann glücklicher sind, kann der Banal-Ökonom ruhig jammern.

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