Das Historisch-Kritische Wörterbuch des Marxismus (HKWM) ist sicher seit langem und auf lange Zeit hin das wichtigste Editionsprojekt der Linken, sieht man von MEW und MEGA ab. 1994 begonnen, 7 Bände – nein mehr, 8, bald 9. Halbbände haben sich breitgemacht. Die Website des Instituts für kritische Theorie (InkriT) dokumentiert nur ganz unvollkommen die riesige Arbeit des Projekts, die lange Reihe der InkriT-Jahrestagungen und einige Fragmente der 8400 Spalten Text, der Stichwörter. Eines der ganz wenigen großen internationalen linken, marxistischen Wissenschaftsprojekte, mit Hunderten von AutorInnen. Darunter sind ein paar Dutzend, für die das HKWM zu den wirklich wichtigen Lebensprojekten gehört. Natürlich stellt sich diese Ambition den Private-Public-Partnerships einer Big Science Editionskultur entgegen, die das Bürgertum mit seinen Institutionen der Macht erfunden und gepflegt hat, um seine Hegemonie zu sichern. Finanziert wird das Projekt durch Eigenengagement der Förderer, Sponsoren, Fellows, durch den Return aus dem Markt und durch öffentliche Mittel. Hier ist die RLS seit ihrer Gründung als förderungsfähiger Einrichtung mit kontinuierlich wachsenden, aber unzureichenden Mitteln engagiert – im Detail informiert die Projektseite der Stiftung, welche die Projektförderung seit 2001 dokumentiert. Wie schwierig die dauerhafte Stabilisierung des Projekts ist, dokumentiert der Aufruf Frigga Haugs. Das IfG unterstützt den Aufruf, InkriT-Fellow zu werden und das Projekt damit auch finanziell zu unterstützen. Dazu gibt es eine Beitrittserklärung. Wir hoffen vor allem, dass die VertrauensdozentInnen und StipendiatInnen wie die mit der RLS verbundenen WissenschaftlerInnen das Projekt unterstützen.
HKWM-Fellow werden!
21. Juli 2009 | Rainer Rilling