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alles ist gut

Bankenkrise“Wir sind auf dem Weg der Besserung”, behaupten Regierungen, Ökonomen, Meinungsblätter… Die Bankenkrise ist überwunden. Nicht so richtig passt dazu, dass in den ersten sechs Monaten dieses Jahres allein in den USA 53 Banken zusammengebrochen sind. Im ganzen Jahr 2008 waren es nur 25, 2007 sogar nur drei Institute. Gerade jetzt steht die New Yorker CIT Bank mit einer Bilanzsume von über 60 Mrd. Dollar vor der Pleite. Seit Ausbruch der Krise schreibt sie Verluste. Sie geriet im tiefer in die roten Zahlen, weil sich in der Krise massenhafte Kreditausfälle häuften. Die Bank ist eine klassische Mittelstandsbank mit über 300.000 Unternehmenskunden. Das wäre der größte Bankenkollaps seit der Pleite von der Riesen-Sparkasse Washington Mutual im Oktober 2008 und würde tausende von Unternehmen in existenzbedrohende Liquditätsengpässe bringen (FTD 14.7.09, 17). D.h., die Meldungen über eine vermeintliche Erholung…

… der Banken in den USA, dank erleichterter Bilanzregeln – also Buchungstricks – und ihre vorzeitige Rückzahlung von Staatshilfen, sind, angesichts der praktischen Insolvenz auch der Großbanken und wachsender Kreditausfälle als fahrlässig zu bezeichnen. Die Süddeutsche Zeitung meldete zurecht: „Das schlimmste kommt noch.“ (1.6.09) Eben wenn Kredite nicht mehr bedient werden, sich Unternehmenspleiten häufen… Gesunde Banken könnten das aushalten, aber die meisten sind es nicht, auch in Deutschland. Sie versuchen gerade krampfhaft ihre ihre giftigen Wertpapiere in Höhe von ca. einer Bio. € loszuwerden, in den sog. bad banks. Da ist noch nicht ausgemacht, wie und ob das überhaupt funktioniert . Dazu noch die faulenden Kredite in Folge der scharfen Rezession. Die Financial Times Deutschland resümierte treffend: nicht nur der amerikanische, auch der deutsche Bankensektor ist praktisch insolvent (27.5.09). US-Banken und eurpäische Banken benötigen wohl jeweils 500 Mrd. zusätzlich an Kapital (laut jüngster Schätzung des IWF, FTD 9.6.09).

One Response to “alles ist gut”

  1. Mario Candeias sagt:

    Die US-Regierung lässt nun tatsächlich einen der größten Mittelstandsfinanzierer, das Finanzistitut CIT, fallen. Finanzminister Geithner sieht die bislang geleisteten Staatshilfen als verloren an. Etwa eine Million Firmenkunden sind von der Pleite betroffen. Seit der Lehmann-Pleite einer der ernstetes Testfälle für die Stabilität des Finanzsystems und die Finanzierung von Unternehmen.

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