Während die kritische akademische Bücherproduktion sich in immer ungeahntere Höhen schraubt, ist gleichzeitig der parallele Trend zum kurzen und auch zum: einführenden Buch unübersehbar. Nahezu jeder Verlag hat eine solche Reihe, teilweise schon seit Jahren. Da gibt es Basiswissen beim traditionslinken papyrossa Verlag. Die mehr undogmatische-radikale Reihe theorie.org des Schmetterling-Verlages feiert gerade ihr 10-jähriges Jubiläum. Beim Verlag Westfälisches Dampfboot wird die Reihe Einstiege gepflegt. Über 100 Bände hat die Reihe profile von UTB im Angebot und transcript hat selbstverständlich auch eine Reihe, die einsichten – und auch Campus: Die Einführungen.
Davon zu unterscheiden sind Sachcomics. Lenin für Anfänger oder Freud für Anfänger hieß es seinerzeit in gigantischen Auflagen beim Verlag rororo (nur noch antiquarisch erhältlich). Hier hat jetzt VSA zumindest den Band zum Kapital, an dem VSA wohl noch die Rechte hatte, wiederaufgelegt.
Dass gute Ideen auch abseits der gängigen Wege (Warum hatte niemand aus der RLS diese Idee?) durchsetzbar sind, zeigen die infocomics der bis dato völlig unbekannten tibiapress. Bislang sind zum Preis von drei Bier u.a. Bände zu Psychologie, Keynes, Kapitalismus, Zizek, Ökonomie und Psychoanalyse erschienen. Die liegen dann auch im ex-linken Buchladen um die Ecke, der sich jetzt mit Kinderbüchern und Reiseführern über Wasser halten muss, im Schaufenster und neben der Kasse, und werden gekauft.
[UPDATE] In Kanada ist ein Sachcomic zu Antonio Negri erschienen (mehr) (188 S. 24,50 US-Dollar). Einen kurzen Eindruck gibt ein Video (mehr).