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Diese Vielfalt! Zum 36. Kongress der DGS

Vom 1.-5.Oktober 2012 findet der 36. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Bochum / Dortmund statt. Sein Titel: “Vielfalt und Zusammenhalt”. Da interessiert mich natürlich, ob sich die Vielfalt des Programms (89 Seiten, 39 581 Wörter) auch auf Themen, Probleme und Personen erstreckt, mit denen ich mich so seit bald einem halben Jahrhundert befasse. Statt 89 Seiten und 39 581 Wörter hinter mich zu bringen, benutze ich die Suchfunktion meines  Adobe Acrobat Pro Extendend und denke jetzt, dass der Kongresstitel falsch gewählt ist. Er müsste heißen: “Zusammenhalt statt Vielfalt.” Ob ich wegen 74 Häufigkeiten nach Bochum / Dortmund fahren soll?

Stichwort Anzahl Beispiele
Marx 6 Mit Marx- und Engelszungen (65); Duisburg-Marxloh (5)
Gramsci 0
Habermas 0
Luxemburg 0
Harvey 0
marxistisch 0
Marxismus (Marxism) 0 (0)
Marxismen 0
Materialismus (Materialism) 0 (0)
Postmaterialismus 1
Historischer Materialismus 0
Dialektik 0
Linke 0
linke 0
Links (left) 0 (0)
Sozialismus 6 Nationalsozialismus (10/11; 72; 84; 101; 158)
sozialistisch 1 Nationalsozialistisch (11)
Revolution 3 Französische Revolution (17), kognitive Revolution (68) Das Wesen der Revolution (148) {=Titel des Soziologentages in Jena 1922}
revolutionär 0
libertär 0
Feminismus 0
feministisch 0
Gender 1 Gender Studies (46) Multigender (50 / 5;) 58; genderbezogenen 112
Kapitalismus Finanzmarktkapitalismus (17, 90) subjektivierenden Kapitalismus (60), flexiblen Kapitalismus (60), Kapitalismus und Demokratie (Sponsorenveranstaltung Campus) (134) Spätkapitalismus (Soziologentag 1968)
kapitalistisch 0
Kapital Kapital (40), Humankapital (57) Kulturkapital (63) Sozialkapitalausstattung (63) Bildungskapital (68) Sozialkapital (94,137,154), symbolisches Kapital (99)
Imperialismus 0
Neoliberalismus 0
neoliberal 0
Finanzialisierung 0
Krise 28 Krise (38,60,65, 94,94, 100,148,154,159)   krisenhaft (38,65) Eurokrise (38,65) Krisenerfahrungen (9) Krisenbewältigung (73)Vertrauenskrise (44,94) Reproduktionskrise (48,49) Krisendruck (91) Finanzmarktkrise (93,152), Eurokrise (94,154) krisenfest (94) Kisenproteste (100,157) Strukturkrise (142)
Transformation 9 Transformation (18,62,80,80,91,118,126,159) Transformationsprozess (83) Transformationen (Soziologentag Jena 2008)
Hegemonie 2 Hegemonie (112) Gegenhegemonien (112)
Krieg Krieg (97,97,97,104,115,155) Kriegswichtig (11) Nachkriegssoziologie (11,12) Zweiter Weltkrieg (29) Kriegsgesellschaft (83)
Eliten 1 Wirtschaftseliten (97)
Bourgeoisie 1 Anatolian bourgeoisie (36)
Arbeiterklasse 0
Klasse 11 Klassenverbände (54), Klasse (23, 54, 82, 110) Schulklassen (54) Klassenzimmer (56), Volksschulklasse (118), kreative Klasse (13) klassengebundener Einheit (21) Mittelklasse (23)
class Class (26) classroom (31)
Antikapitalismus 0
antikapitalistisch 0
rassistisch 4 Rassistisch (44,106,112,153)

 

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2 Kommentare (Öffnen | Schließen)

2 Kommentare Empfänger "Diese Vielfalt! Zum 36. Kongress der DGS"

#1 Kommentar von Markus Euskirchen am September 26, 2012 00000009 8:02 am 134864656808Mi, 26 Sep 2012 08:02:48 +0000

schön dass du nicht den link zur konferenzhomepage postest oder verknüpfst. aber den unheimlich vielseitigen [9] hättest du nicht unterschlagen dürfen.

#2 Kommentar von Rainer Rilling am September 26, 2012 00000009 10:30 am 134865544610Mi, 26 Sep 2012 10:30:46 +0000

Ja, ich hörte etwas überstürzt auf, man hätte ja gerade so weitermachen können in der Programmanlage: “Herrschaft” = 0, Macht = 5, Ideologie … Internet, Cyberspace, Islam, Frieden etc.; S. 38 glauben die Veranstalter sich für die Platzierung eines “aktuellen” Themas (immerhin schon fünf Jahre “aktuell”) gleichsam entschuldigen zu müssen: “Sonderveranstaltung zu einem aktuellen Thema ‘Europa in der Krise. Einheit und Vielfalt im Widerstreit’ – Diese Sonderveranstaltung wurde erst im August 2012 thematisch und inhaltlich konzipiert – unser Versuch, auch noch aktuelle Themen auf dem Kongress zu diskutieren.” Tollkühn geradezu, dass auch KollegInnen aus der RLS bzw. ihrem Umfeld mit dem Stichwort Occupy, soziale Bewegungen etc. präsent sind.
Der eigentliche Punkt ist: Die Begriffswelten, die für die Perzeption und Bearbeitung des Themas verwandt werden, fallen krasser denn je auseinander.