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sondern ein eingebürgertes Kurzwort für Hydrofracturing. Dies wiederum ist ein Verfahren zum Pumpen von Energieträgern aus einer Quelle: Wasser, Sand und viele krebserregende Chemikalien werden mit höchsten Drücken in Bohrlöcher gepresst. Damit wird in Flözen, Schiefer und Gestein eingelagertes Methan frei gesprengt und abgepumpt. „Förderung unkonventioneller Gasvorkommen“ nennt man das. Mit Verweis auf wachsende Nachfrage nach Erdgas, steigende Preise und russische Machtpolitik begründen Konzerne und verschiedene Regierungen, dass Fracking lukrativ sei. Und außerdem sei Erdgas – was allerdings etwas anderes als dieses Kohleflözgas oder Schiefergas ist und auch anders gefördert wird – eine Brücktechnologien hin zu erneuerbaren Energien … In Europa werden 50 Billionen Kubikmeter derartigen „unkonventionellen“ Gases vermutet, ein gutes Teil davon in Deutschland  (wo jetzt die AKW-Betreiber beleidigt sind – angeblich aus Klimagründen.)

Die im Juli beginnende polnische EU-Präsidentschaft will die Schiefergasförderung und EU-weite Nutzung des Fracking zu einem Schwerpunkt machen. Sie schielt nach Russland, wo man überlegen lächelt und auf die fehlende polnische Infrastruktur zur „unkonventionellen“ Gasförderung verweist.

Es gibt dennoch gute Gründe, hoch alarmiert zu sein:  Die US-amerikanischen Erfahrungen, wo in 34 Bundesländern gefrackt und zehn Prozent der gesamten Erdgasgewinnung „unkonventionell“ erbracht werden, wurde in großem Umfang Trinkwasser verseucht. Das ist tragisch und wird von den führenden Akteuren der Energiepolitik und -wirtschaft hingenommen

Schließlich weiß ein Schulkind, dass in Gestein gepresstes Wasser mit Chemikalien im Grund- und Trinkwasser landet.

Es sind auch und insbesondere US-Konzerne mit Exxon an der Spitze, die in Polen, Schweden und dem Vereinigten Königreich Erkundungskonzessionen erwarben.

In Frankreich wurde ein Moratorium über das Fracking erwirkt. Auch die rot-grüne Landesregierung von Nordrhein-Westfahlen stoppte die Frackerei nachdem der Landes-Trinkwasserproduzent und Bürgerinitiativen erfolgreich gegen „Gas bohren“ mobilisierten. Aber Niedersachsen macht weiter: fünf von zehn Probebohrlöcher sind schon geleistet und angeblich könne man das Wasser mit den krebsverursachenden Chemiekalien voll davon abhalten, zu tun, was Wasser macht: sich einen Weg bahnen.

Die Genehmigung zum Fracking ist in Deutschland Landesangelegenheit.

Weil neben den USA auch in Australien und anderswo Fracking zu Unfällen und Erkrankung in Folge von Wasserverseuchung geführt hat, gibt es eine internationale Bewegung gegen diese Technologie. In April fand dazu in Brüssel eine Beratung europäischer Aktiver statt – auf Initiative grüner MdEP.

Nun hört man insbesondere in Frankreich und Deutschland Stimmen, die da sagen: wer aus der Atomenergie aussteigt, muss Fracking betreiben. Aus Konzernsicht ist das nicht unbegründet, aber auf die muss man sich ja nicht einlassen. Allerdings muss man auch dafür sorgen, dass die Konzerne sich nicht durchsetzen können.

Das verlangt, dass die Mobilisierung „dagegen“ immer mehr mit Alternativen verbunden sein muss und dass diese eine EU-Dimension haben, die nicht weiterhin unterschätzt werden darf – und außerdem gibt es im Lissabonner Vertrag es Energiekapitel und es gibt noch immer den EURATOM-Vertrag …

One Response to “Fracking ist weder Frack noch Sex”

  1. Vielen Dank für diesen interessanten Artikel zu diesem wichtigen Thema. Es ist einfach ein riesiger Skandal, was da über die Köpfe der breiten Massen hinweg getragen wird. Wie kann man mit gesundem Menschenverstand für diese Fördermethoden argumentieren, wenn die Berichte aus den USA doch zeigen, dass die Methode alles andere als ungefährlich ist? Einfach unbegreiflich. Wie kann es nur sein, dass Geld und Macht über die Gesundheit und die Einwände so vieler Menschen gestellt werden? Wir können nur auf einen erfolgreichen, breiten Protest hoffen.
    Beste Grüße aus Bremen sendet die Bremer Energieberatung enerpremium

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