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Geschlechterverhältnisse als globale Produktionsverhältnisse

[1]Das Institut für Gesellschaftsanalyse wird sich ab Mitte des Jahres endlich auch stärker solchen Analysen als Basis für die Formulierung von Strategien feministisch-sozialistischer Transformation widmen. Zwei Wiederveröffentlichungen aus dem IfG.

Geschlechterverhältnisse sind zugleich immer auch Produktionsverhältnisse und umgekehrt (F.Haug 2001), d.h. sie sind nicht aus den Veränderungen der Ökonomie `abzuleiten´, sondern sind selbst Voraussetzung und Teil der neuen  ökonomischen Verhältnisse. Es geht darum, wie nicht nur Veränderungen der Arbeitsverhältnisse etwa Voraussetzung für die Transformation der Geschlechterverhältnisse, sondern auch umgekehrt. Dies soll nicht in einer Art Verelendungsdiskurs geschehen, der zeigt, wie der Neoliberalismus sich negativ für Frauen auswirkt, sondern aufzeigend wo Widersprüche liegen, wie sich Zwang aber eben auch Konsens findet und die neuen Verhältnisse nicht nur auf Unterwerfung, sondern zum Teil auf passiver und aktiver Zustimmung beruhen, emanzipative Momente sich finden, wenn auch in verkehrter Form. Kurz: wie setzen sich die neuen Verhältnisse durch und wie wird Hegemonie darin und dadurch produziert. Kapitel II.4.Geschlechter [2] aus: Neoliberalismus.Hochtechnologie.Hegemonie. Grundrisse einer transnationalen kapitalistischen Produktions- und Lebensweise, Berlin-Hambrug 2004/2009

Die Neudefinition und Neuverteilung der gesellschaftlich notwendigen Arbeit ist zentral für jede emanzipatorische gesellschaftliche Transformation – nicht durch immer weitere Ausdehnung warenförmiger Lohnarbeit, sondern durch Ausdehnung kollektiver, öffentlich finanzierter Arbeit, orientiert an der Effizienz zum Beitrag menschlicher Entwicklung, nicht an der Produktion von Mehrwert. Hier geht es im Sinne revolutionärer Realpolitik um das Ganze, um die Frage der gemeinsamen Verfügung über die unmittelbaren Lebensbedingungen, um die Gestaltung von Zukünften. … Dazu gehört die Überwindung herrschaftsförmiger gesellschaftlicher Arbeitsteilungen: zwischen Hand- und Kopfarbeit, zwischen Produktions- und Reproduktionsarbeit (geschlechtliche Arbeitsteilung), zwischen Zentren und Peripherien (internationale Arbeitsteilung, wobei letztere hier ausgespart bleiben wird) – hin zu durchaus arbeitsteiligen Formen der Kooperation. Die Zurückdrängung herrschaftsförmiger Arbeitsteilung schließt unverzichtbar ein, das Politische in die Gesellschaft zurück zu holen. Insbesondere die feministische Social Fiction hat dazu in den 1970er Jahren die auch für heutige Verhältnisse innovativsten Beiträge mit geleistet – insofern nichts neues, aber immer noch inspirierend. Im Folgenden sollen kurz die Herrschaftsdimension der unterschiedlichen Formen gesellschaftlicher Arbeitsteilung dargestellt werden, bevor dann skizzenhafte Anregungen feministisch-sozialistischer (bzw. kommunistischer) Organisation gesellschaftlich notwendiger Arbeiten gegeben werden. feministisch-sozialistischeTransformation [3] Auszug aus: Prekarisierung als Kampf um soziale Rechte, in: R.Klautke u. B.Oehrlein (Hg.), Globale Soziale Rechte, Hamburg 2008.

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