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Auszug aus dem Kommentar von Das Kapital, FTD 25.07.10

Die Deutsche Bank hatte Ende des ersten Quartals eine Bilanzsumme von 1670 Mrd. Euro. Und eine Tier-1-Kapitalquote von 11,2 Prozent. Ziemlich solider Laden, sollte man meinen. Allerdings hatte die Bank kein Kernkapital von 187 Mrd. Euro in der Bilanz (0,112 mal 1670), sondern bloß 32,8 Mrd. Euro. Ohne Hybridinstrumente gerechnet waren es gar nur 21,9 Mrd. Euro – oder 1,3 Prozent der Bilanzsumme. Wie das? Na, weil überhaupt bloß 292 Mrd. Euro oder 17,5 Prozent der Bilanzsumme als Risikoaktiva klassifiziert wurden. Den Rest der Bilanz hält die Deutsche Bank vermutlich nur aus Spaß an der Freud, denn da er offensichtlich kein Risiko birgt, wirft er wohl auch keinen Gewinn ab. … Doch wie auch immer: Sollte die Deutsche Bank einen Unfall erleiden, der sie 1,3 Prozent der Aktiva kostet, wäre das harte Tier-1-Kapital futsch. Natürlich hat das Institut den Stresstest bestanden. … Sollen die Experten sich und andere ruhig glücklich rechnen.

One Response to “Gefühlte Stabilität nach dem Stresstest”

  1. Judith Dellheim sagt:

    Interessant ist in diesem Zusammenhang auch Basel III: Trotz Finanzkrise werden Definitionen zugunsten der Global-Player-Banken aufgeweicht und butterweiche Kriterien vereinbart. Die Kosten des Banksektors, der mit Steuergeldern stabilisiert wurde, wurden auch noch gesenkt. Sieht man sich dann die Inhalte der “Sparprogramme” der Länder und entsprechende Richtlinien der EU an, weiß man: die nächste Finanzkrisen-Welle wird erfolgreich vorbereitet.

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